Jahreshauptversammlung der Feuerwehren der Gemeinde Eichenzell
26.03.2011
Eichenzell-Rönshausen
Steigende Einsatzzahlen, weniger aktive Mitglieder, die stärkste Jugendfeuerwehr im Landkreis Fulda und künftige Investitionen, dass waren die Hauptthemen der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Feuerwehren der Gemeinde Eichenzell im Bürgerhaus Rönshausen.
Wie Gemeindebrandinspektor Martin Fischer während seines Berichts verlauten ließ, wurden Eichenzells Brandschützer im Jahr 2010 zu 263 Einsätzen gerufen. Diese Zahl bedeutet mit einem Anstieg um 57 Einsätzen im Vergleich zum Vorjahr den bisherigen Höchststand innerhalb eines Jahres. Nach dem personellen Rückgang um 13 Einsatzkräfte sind in Eichenzells Feuerwehren 280 Brandschützer aktiv.
Von ihnen wurden im Jahr 2010 insgesamt 81 Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene besucht. Im Zusammenhang mit 241 Übungen der einzelnen Ortsteilfeuerwehren zeugt dies von einem hohen Ausbildungsstand der Brandschützer. Auch in die Technik wurde investiert. So konnte eine neue Tragkraftspritze für die Feuerwehr Rothemann in Dienst gestellt werden.
Aufgrund der durch Lehrgangsbesuche erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse, sowie der bisher erbrachten Leistungen im Feuerwehrwesen, konnten insgesamt zehn Beförderungen vorgenommen werden. Eine besondere Freude für Bürgermeister Dieter Kolb stellten die Beförderungen von Gemeindebrandinspektor Martin Fischer und dessen Stellvertreter André Müller zu Hauptbrandmeistern dar. Er freue sich, zwei so verdiente Einsatzkräfte befördern zu können und dankte beiden für ihr großes Engagement und die hervorragende Führungsarbeit. Weiterhin wurden Sabrina Birkenbach, Patricia Helfrich und Kathrin Kekule aus Büchenberg zu Feuerwehrfrauen, sowie Jochen Kanne aus Rothemann zum Feuerwehrmann befördert. Die Beförderungsurkunde zum Oberfeuerwehrmann erhielt Stefan Möller (Rothemann). Stefan Schädel (Eichenzell) wurde zum Löschmeister und Jan Diegelmann (Kerzell) wurde zu Oberlöschmeister befördert.
Kreisbrandmeister Bernhard Wehner zeichnete Maximilian Bayer, Mario Fliege, Fabian Jehn, Stefan Jestädt, Lothar Leibold und Anne Schütz (alle Rönshausen), sowie Stefan und Thomas Möller (Rothemann) mit den Leistungsabzeichen in Eisen aus. Das bronzene Leistungsabzeichen erwarben Silvia Jestädt und Martin Klüber aus Rönshausen und Thomas Greif aus Lütter. Das goldene Leistungsabzeichen der Stufe 5 ging an Bernhard Leipold aus Lütter.
Mit dem silbernen und dem goldenen Brandschutzehrenabzeichen wurden die beiden höchsten Auszeichnungen für den aktiven Feuerwehrdienst an Klaus Röhrig (Döllbach) und Thomas Böhm (Eichenzell) verliehen.
Eine besondere Ehre wurde Rönshausens Wehrführer Michael Leibold zuteil. Seit insgesamt 50 Jahren liegen die Geschicke der Feuerwehr Rönshausen in den Händen der Familie Leibold. Sein verstorbener Vater Vater Oskar stand der Feuerwehr als Wehrführer und Vereinsvorsitzender in Personalunion 25 Jahre vor, anschließend übernahm sein Sohn diese Ämter. Bürgermeister Dieter Kolb sprach in seinen Dankesworten von einer Familienangelegenheit in Sachen Feuerwehr und überreichte Leipold ein Präsent als Anerkennung der Verdienste.
Dem Bericht des Gemeindejugendfeuerwehrwartes Jan Diegelmann war zu entnehmen, dass Eichenzell mit 136 Mädchen und Jungen, die sich in den Jugendfeuerwehren engagieren, mit Ausnahme der Stadt Fulda, die größte Jugendfeuerwehr im Landkreis hat. Ein Grund hierfür ist die sehr gute Arbeit der Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt fast 1300 Stunden in die Jugendarbeit investiert. Diegelmann ließ mit dem Aktionstag der Hessischen Jugendfeuerwehr in Großen-Buseck, dem Kreisentscheid zum Bundeswettbewerb, dem Gemeindejugendfeuerwehrtag in Büchenberg, dem Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr in Tann, einer Großübung der Jugendfeuerwehren im Industriegebiet Rhön, der Leistungsspangenabnahme in Rommerz und dem Tischtennisturnier der Jugendfeuerwehren in Lütter die Höhepunkte des Jahres Revue passieren. Während der Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehren am Vorabend, wurden Michelle Baier und Viktor Baumann aus Rothemann zu den Delegierten für das Jugendforum der Kreisjugendfeuerwehr Fulda gewählt.
Von einer Vielzahl von Lehrgängen, die von den weiblichen Feuerwehrmitgliedern besucht wurden, zeugte der Bericht der Frauensprecherin Gabi Heil, die aus gesundheitlichen Gründen verhindert war. Mit fünf erfolgreichen Lehrgangsteilnahmen besuchte Vanessa Hörl aus Löschenrod die meisten Fortbildungen. Heil dankte für so viel ehrenamtlichen Einsatz.
Bürgermeister Dieter Kolb dankte in seinem Grußwort, gerade auch im Hinblick auf die Vielzahl der Einsätze nach Unwettern, für das hohe Engagement der Feuerwehren. Durch die höhere Zahl an Einsätzen und dem Rückgang der Mitgliederzahlen bei den Aktiven sei die Belastungen für den Einzelnen gestiegen. Sie seien, bei egal welcher Aufgabe, stets bereit Hilfe zu leisten. Besonders wichtig ist in Kolbs Augen auch die Jugendarbeit. Er danke allen Betreuern dafür, dass sie sich in so hohem Maße dafür einbringen. Schließlich sei ein Hauptgrund für die mit 136 Mitgliedern größte Jugendfeuerwehr des Landkreises ein engagierter Betreuerstab. Hier bat er darum, die erfolgreiche Arbeit auch in Zukunft fort zu führen. Bei so vielen Einsätzen, war es nicht immer möglich, die Tagesalarmsicherheit zu gewährleisten, denn nicht immer sei eine Freistellung von Einsatzkräften durch den Arbeitgeber möglich. Um dem entgegen zu wirken, beschreite Eichenzell mit der ortsübergreifenden Alarmierung und der Einführung der Handy-Alarmierung neue Wege. Letzteres sei durch die interkommunale Zusammenarbeit mit den Feuerwehren der Stadt Tann kostengünstig möglich geworden. Trotz der angespannten Haushaltslage stehen mit dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Lütter und der Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 20/16 große Investitionen an. Als Ausblick in die kommenden Jahre kündigte Bürgermeister Kolb mit der Sanierung des Schlauchturms in Eichenzell, der Einführung des Digitalfunks, der Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 10 und der Erweiterung, bzw. des Neubaus der Feuerwehrhäuser in Löschenrod und Büchenberg weitere große Investitionen im Feuerwehrbereich an.
Karl-Ludwig Paul, stellvertretender Ortsvorsteher von Rönshausen dankte den Einsatzkräften für ihre Arbeit und bescheinigte, dass die Jahresberichte von einer kompetenden und gut ausgebildeten Feuerwehr zeugten.
Der Vorsitzende der Gemeindevertretung Edwin Balzter gratulierte allen Geehrten und zeigte sich überrascht von den Jahresberichten. Es sei ein gutes Gefühl, wenn man sich auf seine Feuerwehren verlassen könne. Als wichtigste Bürgerinitiative sei ihr Dienst zum Schutz der Bevölkerung unbezahlbar. Auch die Feuerwehrvereine leisten als Kulturträger einen wichtigen Beitrag. Die Gemeindevertretung sei ebenfalls bestrebt, das hohe Ausstattungsniveau zu halten und werde die anstehenden Investitionen im finanziell möglichen Rahmen unterstützen.
Annemarie Diegelmann sagte, dass sich auch die CDU-Fraktion trotz knapper Kassen für eine sachgerechte Ausstattung der Feuerwehren einsetze. Sie dankte für das Engagement in dein Einsatzabteilung, den Jugendfeuerwehren und Alters- und Ehrenabteilungen. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag für den Dienst am Nächsten.
Auch Günther Strelitz danke den Feuerwehren im Namen der SPD-Fraktion für den Einsatz zum Erhalt von Hab und Gut, sowie das Lebens vieler Menschen. Nach seinen Worten müsse man die Voraussetzungen erhalten, um auch in Zukunft ein starkes Ehrenamt zu haben. Auch er kündigte Unterstützung für die anstehenden Investitionen an.
Für die nicht selbstverständliche Bereitschaft, ehrenamtlich Leib und Leben zum Schutz der Mitmenschen einzusetzen, dankte Alfons Schäfer im Namen der CWE-Fraktion. Viel zu tun sei im Hinblick auf die angekündigten Investitionen. Er appellierte daran, stets miteinander, nicht gegeneinander zu gehen.
Kreisbrandmeister Bernhard Wehner betonte, das man auch seitens des Kreisfeuerwehrverbandes beunruhigt über den Mitgliederrückgang in den Einsatzabteilungen sei. Mit der probeweisen Einführung von Übergangsgruppen wolle man auf Bezirksebene versuchen, jungen Menschen den Übergang von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilungen zu erleichtern und die Gründe zu erforschen, warum dies nicht immer gelinge. Schließlich sei es angesichts immer weiter steigender Einsatzzahlen schmerzlich, Mitglieder zu verlieren. Er informierte die Gäste ebenso über den Stand der Umstrukturierungen innerhalb des Kreisfeuerwehrverbandes.
Die Grüße der Partnerfeuerwehr Steinbach-Hallenberg überbrachte Jens Holland-Merten. Er dankte für die gute Zusammenarbeit und die gegenseitigen Besuche in den letzten Jahren. Auch für die Zukunft seien wieder einige Aktivitäten geplant, um die bestehenden Kontakte zu pflegen und auszubauen.
Gemeindebrandinspektor Martin Fischer
Gemeindejugendfeuerwehrwart Jan Diegelmann
Bürgermeister Dieter Kolb
Kreisbrandmeister Bernhard Wehner
Gruppenbild
aller geehrten und beförderten Mitglieder
v.l.n.r.: Bürgermeister Dieter Kolb, Gemeindebrandinspektor Martin
Fischer, Kreisbrandmeister Bernhard Wehner, Thomas Böhm (Eichenzell, goldenes
Brandschutzehrenzeichen) Klaus Röhrig (Döllbach, silbernes
Brandschutzehrenzeichen) stellv. Gemeindebrandinspektor André
Müller